Samstag, 25. September 2010

Reichweite und Kosten

Die Reichweite des MINI E habe ich in der letzten Arbeitswoche versucht, etwas auszuloten.
Bei reinem Betrieb in der Stadt bin ich mit einer Batteriefüllung 118,6 km gefahren. Am Schluß der letzten Fahrt hat die Restreichweitenanzeige noch 19km angezeigt, wobei dieser Wert etwas später auf 26km angestiegen ist.

Man kann bei den Anzeigen einen gewissen "Erholungseffekt" der Batterie erkennen, da die Anzeigen nach einer mehrstündigen Standpause höher liegen als am Ende einer Fahrt.


Wie gesagt, bei
  • Fahrstrecke 118,6km
  • Restreichweite 26km
  • Batterieladestand 19%
  • Durchschnittsverbrauch 41Ah/100km
  • Durchschnittsgeschwindigkeit 40,1km/h
  • Stadtbetrieb ohne Zusatzverbraucher außer Licht
habe ich es nicht gewagt, noch eine weitere Fahrt zur Arbeit mit einer Gesamtstrecke von 20km zu riskieren. 

Da war mir schon die beiden Tage zuvor etwas mulmig zumute, als die Restkilometeranzeige bei Fahrtbeginn noch über 50km versprach, dann schnell nach unten ging und nur wegen den entsprechenden Pausen wieder auf akzeptable Werte stieg.
Das Bedürfnis, den Wagen an die Steckdose zu hängen, mußte ich stark unterdrücken, zumal bei knapp unter einer Restreichweite von 50km eine Warnung eingeblendet wird. Aber schließlich mußte ich ja Vertrauen für die Anzeigen gewinnen...

Beim anschließenden Volltanken an der Wallbox benötigte der MINI  26,5kWh.
Dies entspricht  0,223 kWh/km bzw. 22,3kWh/100km.

Bei meinem Standard-Stromtarif der SWM mit 20,6 ct/kWh kommen so ordentliche 5,46 Euro zusammen.
100km Fahrstrecke kosten somit 4,60 Euro.
 
Bei einem Dieselpreis von 1,20 Euro/l dürfte also ein normales Fahrzeug 3,83 l/100km verbrauchen. Für Stadtverkehr und Kurzstreckenbetrieb (einfache Fahrstrecke 10km) erscheint mir das kaum erreichbar.

Somit ist der MINI E hinsichtlich Treibstoffkosten zwar kein absolutes Schnäppchen, aber immerhin günstiger als normale Dieselfahrzeuge.

Im Winter werden diese Verbrauchswerte des Elektrofahrzeuges aber nicht einzuhalten sein, da Fahrgastraum- und Heckscheibenheizung den Verbrauch spürbar ansteigen lassen werden.

Sonntag, 19. September 2010

Erste Woche

Nach einer Woche MINI E bin ich weiterhin restlos begeistert. Besonders toll finde ich
  • das völlig geräuschlose Anfahren
  • die unterbrechungsfreie Beschleunigung
  • die Kontrolle der Geschwindigkeit nur mit den Fahrpedal. 
Die Geschwindigkeitsregulierung eines Fahrzeuges kann man vielleicht in zwei Bereiche unterteilen
  1. Anpassung/Reduzierung der Geschwindigkeit an die laufende Verkehrssituation und bei vorhersehbaren Ereignissen (z.B. rote Ampel, Geschwindigkeitsreduzierung beim Abbiegen, etc...)
  2. Bremsen des Fahrzeuges im Sinne eine Notbremsung oder als Reaktion auf unvorhergesehene Ereignisse (Fußgänger tritt auf die Straße, etc...)
Mit dem MINI E sind die vorhersehbaren Geschwindigkeistsregulierungen sehr gut allein mit dem Fahrpedal möglich.
Bei unvorhergesehenen Ereignissen tritt man sowieso intuitiv auf die Bremse.

Ist man dieses Fahrverhalten erst mal gewohnt, verhält sich ein normales Auto zunächt ungewohnt. Bei einer kurzen Fahrt gestern mit dem VW Polo meiner Freundin habe ich mich im ersten Moment gewundert, warum das Fahrzeug kaum langsamer wird, obwohl ich doch ganz vom Gaspedal gegangen bin. Ich mußte mich erst entsinnen, aktiv zu bremsen, um nur leicht die Geschwindigkeit im Vorfeld einer Kreuzung zu reduzieren.


Schwierigkeiten bereitet mit dem MINI E unter Umständen das Rangieren auf einer schiefen Ebene. Prinzipiell fährt sich der MINI E wie ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe. Bei einem normalen Automatikgetriebe besteht aber immer die Tendenz, dass das Fahrzeug leicht in die je nach Wählstufe (D oder R) vorgegebene Richtung "kriecht". Eine Bewegung in die entgegengesetzte Richtung wird gänzlich unterbunden.

Der MINI hingegen rollt je nach Hanglage munter der Schwerkraft folgend in die eine oder andere Richtung, sobald man das Bremspedal losläßt. Eine feinfühlige Dosierung bzw. ein "in der Waage halten" des Fahrzeugs nur mit dem Fahrpedal erscheint mir schwierig. Unter Umständen muß man hier die Handbremse zu Hilfe nehmen, um unkontrolliertes Rollen zu vermeiden.
Dies wird sich zeigen, wenn ich das Fahrzeug wirklich mal an einer schrägen Straße in eine nicht allzu große Parklücke manövrieren muß...

Beim normalen Anfahren an einer Steigung verfügt der MINI E aber über den bei anderen Fahrzeugen bekannten Anfahr-Assistenten, der die Bremsen des Fahrzeugs nach loslassen des Bremspedals noch für max. ca. 2s festhält, bis man das Fahrpedal entsprechend betätigt hat.

Nachdem ich diese Woche noch Urlaub hatte und diesen großteils bei meinen Eltern bei der Hopfenernte verbrachte, beginnt ab Montag für MINI E #014 (und leider auch wieder für mich) der tägliche Routineeinsatz mit der Fahrt zur Arbeit.
MINI E #014s new home

Freitag, 17. September 2010

Stauraum für Zubehör

Dort, wo sich bei einem normalen MINI der ohnehin nicht üppige Kofferaum befindet, ist beim MINI E quasi ein Stauraum für Zubehör entstanden.
Sind die Komponenten
  • Ladekabel
  • Adapter für 230V 16A Schuko-Steckdose
  • Verbandskasten
dort untergebracht, ist der Platz schon fast aufgebraucht.
Grundlast MINI E-Kofferraum
Hier muß ich mir noch was einfallen lassen. Das Ladekabel passt ganz gut hinter den Sitz, ohne die Lüftungsöffnungen der Batterie zu verdecken. Der Verbandskasten mit Klettstreifen kann ebenfalls vorne hinter einem Sitz angebracht werden und der recht sperrige Adapter wird für reine Stadtfahrten aus dem Fahrzeug verbannt.
Adapter für Ladekabel zum Anschluß an 16A Schuko-Steckdose

Dienstag, 14. September 2010

Vorbesitzerin von #014

Wie erwähnt, handelt es sich bei MINI E #014 um einen "Jungen Gebrauchten", da er bereits in den USA im Einsatz war:
http://kathybakken.vox.com/library/posts/tags/mini-e/

Hier sind unter Anderem die Installation der Wallbox und die Ankunft mit dem neuen Fahrzeug erwähnt, allerdings keine Einträge zu Erfahrungen während der Nutzung.

Da der Dienst von vox.com anscheinend zum 30.09.2010 eingestellt wird, sind die Infos danach nicht mehr verfügbar.

Ausschnitt der Seite

Montag, 13. September 2010

Fahrzeugübergabe

 English Version

Heute war es endlich soweit. In einem Event am Münchner Odeonsplatz und in der Residenz wurde die Fahrzeugübergabe zelebriert. Es war ein tolles Gefühl zu wissen, dass eines der Fahrzeuge, die da aufgereiht standen, bald von mir genutzt werden kann.

MINI Es am Odeonsplatz
Zwischen Häppchen, Cappuccino und Gesprächen mit einem weiteren zukünftigen MINI E-Nutzer fand dann die Übergabe der Schlüssel und der Vertragsunterlagen in einem Nebenraum statt. #014 sollte also mein künftiger fahrbarer Untersatz sein.

Wo ist #014?
Gefunden!
Mit dem Schlüssel ausgestattet, konnte ich mir einen ersten Eindruck von "meinem" MINI machen. Das Fahrzeug war vorher in den USA und ist für den Einsatz im aktuellen Projekt wieder hergerichtet worden.

Der Kilometerstand betrug 11476 km.

Kilometerstand

 
Bald darauf startete das Programm auf der eigens aufgebauten Bühne am Odeonsplatz mit Rednern aus der Politik und von den Projektpartnern.
Leider war das Wetter ziemlich trüb, nass und windig, so dass es für die insgesamt relativ wenigen Gäste schwierig war, den freundlicherweise zur Verfügung gestellten Regenschirm zu halten und gleichzeitig angemessen Applaus zu spenden.
je ein Beispiel für Politik und Projektpartner: Münchens OB Ude und BMWs Entwicklungsvorstand Dräger
Von den insgesamt 40 MINI E erhielt das Bayerische Rote Kreuz 10 Fahrzeuge, 26 Fahrezuge gingen an private Nutzer und die restliche 4 verblieben bei den Projektpartnern.

Im Anschluss erfolgte auf der Bühne eine Schlüsselübergabe an eine Vertreterin des Bayerischen Roten Kreuzes als Flottennutzer und stellvertretend für die privaten MINI E-Nutzer an eine (fotogene) Dame, die jeden Tag eine Entfernung von 54 km zur Arbeitsstätte zu bewältigen hat.

Schließlich durfte bei einer Demonstration der "Betankung" eines von BMW gestellten MINI E an einer  Ladesäule von SIEMENS, betrieben von den SWM in MÜNCHEN und bezuschusst von der BUNDESREGIERUNG jeder Redner nochmals fürs Pressefoto in Aktion treten (wobei der Moderator Christoph Deumling Herrn Dräger kurzerhand die Rolle des [Lade-] Kabel-Drägers zuwies).

Fotoshooting
Eine offizielle Version des Events gibt es z.B. unter
http://www.siemens.com/press/de/events/corporate/2010-09-emobility.php

Am (Straßen-) Rande der Veranstaltung waren "zufällig" zwei Autos geparkt, die ebenfalls für kompromisslose E-Mobilität ohne Einschränkungen (außer Reichweite) stehen.
Tesla zeigt Präsenz



Die erste Fahrt vom Odeonsplatz zur Münchner Wohnung verlief problemlos und machte richtig Spass.
Gleichwohl stand #014 gleich die erste Bewährungsprobe bevor. 75km zum Wohnort meiner Eltern,  großenteils Autobahn.
Da die Ladeanzeige des MINI nur ca. 80% anzeigte, habe ich ihm gleich mal an die heimische Wallbox angeschlossen. Dort genehmigte er sich ca. 10kWh Strom und war somit zu 100% aufgeladen. Die Restreichweite zeigte ca. 130km, was mir als ausreichend erschien, um die Fahrt zu wagen.

Nach anfänglich verhaltener Fahrweise -der Ladezustandszeiger der Batterie bewegte sich am Anfang deutlich- blieb die Restreichweite stets nicht zu knapp oberhalb der noch zu fahrenden Strecke. Daher wurde ich etwas forscher und erinnerte mich an eine der zahllosen Bewerten-sie-folgende-Aussagen-Aufgaben aus dem Fragenkatalog des wissenschaftlichen Begleitprojektes, die lautete "Ich vertraue der Anzeige der Restreichweite", welche ich mittels Kreuzchens mit "stimme weitgehend zu" beantwortete. Also sollte ich das auch tun...

Kurz gesagt, trotz einer Reisegeschwindigkeit zwischen 120-140km/h mit gelegentlichen 152 km/h-Peaks bin ich mit einer Restreichweite von ca. 48 km angekommen. Diese erste Probe hat #014 also bestanden.

Montag, 6. September 2010

Erste Testfahrt!

Heute habe ich Gelegenheit gehabt, zum erstenmal eine Testfahrt mit dem MINI E zu machen. Nach einer kurzen technischen Einweisung (mit dem normalen MINI war ich bereits vertraut und ein -englisches- MINI E- Benutzerhandbuch hatte ich mir bereits aus dem Internet runtergeladen) durfte ich auf öffentlichen Straßen eine kurze Runde um das BMW-Hochhaus und danach um das BMW-Werk München drehen. Von der Performance des Fahrzeuges war ich sehr beeindruckt.

Da dem E-Motor eine einzige Übersetzungsstufe im Getriebe genügt, um den gesamten Geschwindigkeitsbereich abzudecken, ist die völlig unterbrechungsfreie Beschleunigung von Stand weg ein phänomenales Erlebnis. Die Verzögerung beim Loslassen des Fahrpedals (Rekuperation) war weniger aprupt als erwartet. Hier habe ich keine Bedenken, dass man sich nicht dran gewöhnen könnte.

Gerne wäre ich noch etwas länger gefahren. Da die Fahrzeugübergabe aber in einer Woche, am 13.09., stattfindet, konnte ich die nur kurze Testfahrt verschmerzen.

Sonntag, 5. September 2010

Installation der Wallbox erfolgt

Nachdem ich eine Woche Urlaub an der Nordseeküste verbracht habe...

... hat sich also am Freitag, 03. September, wie vereinbart kurz nach 7.00 Uhr der von den SWM beauftragte Elektriker gemeldet. Die Installation der Ladestation für den MINI E -in diesem Projekt wird die Ladestation in der heimischen Garage als "Wallbox" bezeichnet- konnte beginnen.

Die durchzuführenden Arbeiten
  • Erhöhung der Absicherung von 50A auf 63A im Straßenverteilerkasten
  • Installation eines Zwischenzählers mit Sicherung und Anpassung der Hauptsicherungen (50A) im Hausverteilerkasten
  • Leitungsverlegung vom Hausverteilerkasten zur Wallbox in der Garage mit den entsprechenden Durchbrüchen in Kellerdecke und Hauswand
  • Montage und Anschluss der Ladestation/Wallbox
wurden von Herrn Berchtold ( www.elektro-berchtold.de ) und einem Mitarbeiter sauber und professionell durchgeführt.

Dabei habe ich auch erfahren, dass die Problematik bei der Installation meist in der langen und komplizierten Kabelverlegungen vom Zählerkasten zum eigentlichen Fahrzeugstellplatz/Tiefgaragenstellplatz liegt.
In einem Fall war die Installation des Zwischenzählers in den Zählerschrank bzw. eine Erweiterung des Zählerschranks nicht möglich, so dass hier eine Teilnahme am Projekt zum großen Bedauern des Bewerbers nicht möglich war.

Die Ladestation selbst ist ein schmuckloser Kasten ohne jeden Schnickschnack. Er besitzt zwei Schalter zur Aktivierung des Ladevorgangs (davon ein Schlüsselschalter gegen unbefugte Benutzung) und einem Stecker für das Ladekabel nach dem neuen Standard der Fa. Mennekes ( Presseinfo Fa. Mennekes ).

Obwohl die Installation abgeschlossen ist, ist die Ladestation noch nicht betriebsbereit. Die Erstinbetriebnahme muß durch die Fa. Siemens als Hersteller vor Ort erfolgen. Hierzu sollte ich die nächsten Tage kontaktiert werden.

Anbei noch ein paar Bilder der Komponenten.


Situation an der Einspeisung
Zwischenzähler nebst Sicherung zur Bestimmung des Stromverbrauches für den MINI E -Lieferzustand 10,2kWh
 .
Siemens Ladestation für MINI E
Siemens Ladestation im geöffneten Zustand

Der Stecker für das Ladekabel sowie die beiden Schalter zur Aktivierung des Ladevorgangs
 .
Das "Typschild" der Siemens Ladestation für den MINI E