Vom MINI E-Team habe ich eine E-Mail erhalten, in der steht: Wenn die Batterietemperatur unter 5°C fällt, kann es sein, dass das Fahrzeug nicht startet.
Wenn man das Fahrzeug eine längere Strecke fährt, bewegt sich auch die Batterietemperatur bei höheren Werten. Wird das Fahrzeug regelmäßig gefahren, werden dadurch kritische niedrige Batterietemperaturen vermieden, da der Batteriepack nur langsam auskühlt.
Meine tägliche Strecke beträgt nur 20km. Das bedeutet bei der einfachen Strecke von 10km einen Temperaturanstieg bei der Batterie von 2-3°C.
Bei Umgebungstemperaturen von -7°C habe ich eine typische Batterietemperatur von 2°C, wenn das Fahrzeug in der unbeheizten Garage steht.
Nach der Fahrt zur Arbeit liegt die Batterietemperatur bei etwa 5°C, bis diese wieder auf 2°C abfällt, wenn das Auto dann den ganzen Tag im Parkhaus steht. Dabei vermeide ich die offenen oberirdischen Parkdecks und versuche, einen möglichst geschützten Parkplatz im Untergeschoss zu finden in der Hoffnung, dass die Temperaturen dort mäßiger ausfallen.
Mit dieser Situation habe ich also ein kleines Problem, da ich keine höheren Batterietemperaturen erreiche. Wenn die Außentemperaturen noch weiter fallen, kann das Problem noch größer werden...
Ab Batterietemperaturen von 1°C und darunter läßt sich der MINI E nicht mehr aufladen. In diesem Fall muß man eine gewisse Strecke fahren, bis die Batterietemperatur wieder höhere Werte erreicht hat oder einen zusätzlichen Heizlüfter aufstellen, der an einer eigenen Steckdose hängt.
Regeneratives Bremsen inaktiv. Das Laden funktioniert dann ebenfalls nicht mehr. |
Gestern hatte ich eine Batterietemperatur von -2°C bei einem Ladestand von 20%. Ich bin ein kurzes Stück gefahren um zu überprüfen, ob das Fahrzeug noch funktioniert, was bis auf die komplett deaktivierte regenerative Bremse auch der Fall war.
Ich habe das Fahrzeug vor der Garage im Freien abgestellt und es eingeschaltet lassen (quasi mit laufendem Motor, was beim Elektroauto aber so natürlich nicht stimmt) und dabei die Heizung auf voller Stufe eingeschaltet mit dem Lüfter auf Stufe 2. Diese Maßnahme hat einen doppelten Effekt. Zum einen aktiviert der Lüfter durch seine hohe Leistung die Batterie, zum anderen wird der Innenraum erwärmt. Da die Belüftung der Batterien über den Fahrzeuginnenraum erfolgt, werden diese so etwas mitgeheizt.
Nach einer Stunde war die Batterietemperatur auf 8°C angestiegen und der Ladestand auf etwa 15% gesunken.
Da die Heizung ein aktiviertes Hochvoltsystem benötigt und daher der Schlüssel stecken muß, habe ich das Auto mit dem Notschlüssel abgesperrt. Somit könnte man auf diese Weise die Batterietemperatur erhöhen, auch wenn man unterwegs ist.
Fahrzeug eingeschaltet und mit Notschlüssel abgesperrt. |
Danach habe ich den MINI E an der Wallbox mit 32A aufgeladen. Das Fahrzeug habe ich aber trotzdem vor der Garage stehen lassen.
Am nächsten Tag war das Fahrzeug immer noch am Laden. Obwohl es gute 11 Stunden mit der Wallbox verbunden war, war der Ladestand gerade mal bei 75% und die Batterietemperatur war auf 3°C abgesunken.
Es war nicht das erste Mal, dass ich ein sehr langsames Laden bei kalter Batterie festgestellt habe.
Die beim Ladevorgang selbst generierte Wärme reicht auch bei der 32A-Einstellung nicht aus, um die Batterietemperatur auf einen optimalen Wert anzuheben, wenn die Außentemperaturen niedrig sind.
Eine voll aufgeladene Batterie mit einer Temperatur von 3°C kann natürlich nicht die gleiche Energiemenge speichern als sie etwa bei 20°C könnte. Dies führt dann zu den oft genannten Reichweiteneinschränkungen bei kaltem Wetter. Zusätzlich wird der Effekt durch die häufige Nutzung der Innenraumheizung verstärkt.
Die beste Lösung für den MINI E, um bei niedrigen Temperaturen die volle Reichweite beizubehalten, ist ein zusätzlicher Heizlüfter, der die Batterie auf optimaler Betriebstemperatur hält. So hat es z.B. Jim McL gemacht.
14of612, MINI E-Kollektiv, beim Regenerieren in seinem Alkoven. |