Sonntag, 12. Juni 2011

Impressionen von der intersolar 2011

English Version
Ich habe die Messe intersolar 2011 besucht, eine der größten Messen rund um das Thema solare Energienutzung.

Hier sind einige Eindrücke, die ich zum Thema Elektromobilität gesammelt habe.

Es gab natürlich einige Elektroautos (meistens Tesla Roadsters und Mitshubishi iMiEVs, aber auch einen in Holland registrierten chinesischen BYD e6), die als Demonstrationsautos das Laden an solar gespeisten öffentlichen Ladestationen veranschaulichen sollten.

smart ed und Tazzari Zero als Demonstrationsobjekte
Auch Solar-Carports für den öffentlichen und privaten Parkraum wurden ausgiebig zu Schau gestellt.
Peugeot ion and Mitsubishi iMiEV Seite an Seite

iMiEV unterstützt einen der zahlreichen Tesla Roadster beim Veranschaulichen des Ladevorgangs.
Als Beispiel für den direkten Einsatz von Solartechnologie im Automobilbereich habe ich das von asola für den Fisker Karma entwickelte Solardach als Ausstellungsstück gefunden. Mit einer Leistung von 120W benötigt es 25h Sonnenschein, um eine einstündige Ladung an einer 230V/13A Haushaltssteckdose zu ersetzen.
Solardach des Fisker Karma

Kleinere Versionen, die im Schiebedeckel integriert aus einem elektrischen Schiebedach ein "elektrisches Sonnen"-dach machen, haben eine max. Ausgangsleistung von 40W.

Obwohl mir die Idee sehr gefällt, dürfte das Gewicht eines -geschätzte- 4mm dicken Glasdaches mit Solarzellen sehr viel größer sein als eine herkömmliche Dachaussenhaut aus 0,7mm Stahlblech oder 1,2mm Aluminiumblech. Diese Gewichtszunahme wird wohl einen großen Teil der erzeugten solaren Energie wieder verbrauchen. Aber bei Elektroautos geht es hier wahrscheinlich mehr um das Design und die ökologische Botschaft.
Und für herkömmliche Autos bedeutet ein Photovoltaik-Schiebedach sicher einen Komfortgewinn an sonnigen Tagen durch den möglichen Dauerbetrieb der Lüftung. Die kleinen 12V Batterien sind einer solchen Aufgabe nicht gewachsen.

Ein anderer interessanter Bereich war das Zwischenspeichern überschüssigen Solarstroms für eine spätere Nutzung, wenn etwa die Sonne nicht scheint, während temporärer Spitzenbelastung oder in der Nacht. Durch die derzeit in Deutschland angewendeten Einspeisevergütungen ergeben sich für den Solarstromerzeuger bessere Konditionen bei der Selbstverwertung des erzeugten Stromes als bei der Einspeisung ins Netz. Mit einem vor Ort befindlichen Stromspeicher kann der Anteil des selbst genutzten Stromes erhöht werden.


Mehrere Hersteller von Photovolaiksystemen stellten Anlagen mit integrierten Batterien aus, wobei sich die  Speicherkapazitäten im Bereich 5-13,2kWh bewegen (solarworld, conergy, E3/DC).

Das System von conergy zum Beispiel hat eine integrierte 8,8kWh oder 13,2kWh Batterie, welche die selben (oder sehr ähnliche) Li-Ionen-Zellen benutzt wie sie in der Daimler S-Klasse hybrid eingesetzt werden. So hat der durch die Elektromobilität ausgelöste Entwicklungsschub bei Stromspeichersystemen bereits den Privathaushalt erreicht.
Private Stromspeicherung mit Li-Ionen Akkus.

 Der nächste Schritt, die Integration eines Elektroautos mit seiner zusätzlichen Speicherkapazität von 20kWh und mehr in das häusliche Energiemanagement, scheint nicht mehr weit weg zu sein. Man denke auch an die zusätzliche Möglichkeit, ein Plug-in-Hybrid- oder Range-Extender-Fahrzeug im Falle eines Blackouts zur Stromversorgung zu benutzen.

1 Kommentar:

  1. Wie soll ein E-Auto an einem Solarcarpark zwischen November und Februar geladen werden? Das ergibt doch in Deutschland nicht wirklich Sinn.

    Und was kostet eigentlicht so ein stationärer Speicher respektive die kWh aus einer PV-Anlage, die in Li-Ionen-Akkus zwischengespeichert wurde.

    Zum hohen Preis gesellt sich noch das extreme ungleiche saisonale Verteilung. Während die Netzbetreiber Unsummen in die örtlichen Verteilnetze investieren müssen, um den Strom im Sommer überhaupt ins Netz zu bekommen, liefern PV-Anlagen im Winter nur sehr wenig Strom.

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