Sonntag, 31. Oktober 2010

Laden an öffentlicher Siemens-Ladesäule

English Version

Das Laden des Elektro-MINI an der Ladesäule von Siemens ist einfach durchzuführen. Die nachfolgenden Fotos beschreiben den Ladevorgang.

öffentliche Ladesäule Fa. Siemens der Stadtwerke München
Die Beschreibung des Ladevorgangs
Identifikation mittels RFID-Chip
Klappe läßt sich nach Identifikation öffnen.
1 x IEC Typ 2 (400V, 32A)
1 x Schuko (230V, 13A)
Ladekabel am Auto einstecken
Ladekabel an der Ladesäule einstecken.
Klappe schließen, Ladevorgang wird gestartet.
MINI E beim Laden an der Ladesäule in der Knorrstraße.

Montag, 25. Oktober 2010

Besuch auf der eCarTec 2010

English Version

Am Mittwoch habe ich auf Einladung des MINI E-Teams die Messe eCarTec 2010 auf dem Messegelände in München Riem besucht ( http://www.ecartec.de/ ).

 Stand von BMW
Auf dem Stand von BMW  war neben dem MINI E (#046) und dem Active E (das bekannte Konzeptfahrzeug, nicht eines der neuen Fahrzeuge für den künftigen Feldtest) auch als Traditionsfahrzeug ein elektrifizierter BMW 1602 zu sehen, der als Begleitfahrzeug während der olympischen Spiele 1972 diente.


8 der 12 Starterbatterien im ehemaligen Motorraum des 1602. Die anderen 4 befinden sich eine Etage tiefer.
 Vom zukünftigen MCV war immerhin der Antriebsstrang zu sehen.
Batteriepack und Antrieb des künftigen MCV.

 Sonstiges
Ansonsten gab es auf der Messe eine Vielzahl von Ladestationen, Steckern, etc... zu bewundern, die ich mir jedoch nicht alle im Detail anschaute. Die Stromkonzerne e.on und RWE jedenfalls rührten schon kräftig die Werbetrommel für ihren neuen Absatzmarkt...
 ...und bei Lotus versuchte man, mit einem lautstarken Soundsystem den Elektroantrieb wie einen leistungsstarken Benzinmotor klingen zu lassen. Nicht nur unnötig, sondern eher albern.


Eine weitere Variante eines MINI mit E-Antrieb
Am meisten interessierte mich jedoch der eMini der Firma AVL .  Hierbei handelte es sich um ein Konzeptfahrzeug eines seriellen Hybridantriebes.

Beim seriellen Hybridantrieb fährt das Fahrzeug einzig und allein mit dem Elektromotor. Der an Bord befindliche Verbrennungsmotor treibt ausschließlich einen Generator zum Aufladen der Batterie bzw. zur direkten Stromversorgung des E-Motors an und ist nicht mechanisch mit dem Antriebsstrang verbunden. Dieser sogenannte Range Extender (REx) kann dadurch frei im Fahrzeug positioniert werden.

Im Gegensatz dazu treibt der Verbrennungmotor bei einem parallelen Hybridantrieb über ein konventionelles Getriebe die Antriebsachsen an. Unterstützt wird der Verbrennungsmotor von eine Elektromotor, der  seine Kraft ebenfall in das Getriebe einfließen läßt und bei niedrigen Geschwindigkeiten das Fahrzeug auch alleine bewegen kann. Der Strom für die Batterie kommt entweder durch einen separaten vom Verbrennungsmotor angetriebenen Generator oder durch die Möglichkeit, den E-Motor über das Getriebe vom Verbrennungsmotor angetrieben als Generator laufen zu lassen. Weiterhin kann der Generator/E-Motor im Rekuperationsbetrieb Energie liefern. Führt das Fahrzeug den Zusatz "Plug in", kann die Batterie zusätzlich auch über die Steckdose aufgeladen werden.


So, nun aber zurück zum AVL eMini, dessen REx wegen der fehlenden mechanischen Verbindung zum Antriebsstrang auch als Pure Range Extender bezeichnet wird.

Interessanterweise hat Audi für seinen A1 e-tron genau dieses Konzept mit nahezu identischen Komponenten, Package und Leistungswerten gewählt.


Package des AVL eMini

Das Fahrzeug verfügt über eine Batteriekapazität von 12kWh (MINI E: 35kWh). Damit soll rein elektrisch eine Reichweite von ca. 50km möglich sein. Der E-Motor leistet im Kurzzeitbetrieb 75kW. Das ist genau die Hälfte dessen, was der MINI E zur Verfügung hat.
Wenn nötig, kann ein Wankel-Ottomotor über einen Generator mit einer Leistung von 15kW die Batterie wieder aufladen. Damit sind weitere 200km möglich. Durch die geschickte Anordnung der Komponenten ist beim AVL eMini die Rücksitzbank erhalten geblieben. Auch der Kofferraum hat nahezu Originalausmaße, von einem leicht angehobenen Boden abgesehen.

AVL eMini


Die Batterie in typischer T-Form nimmt den Platz der Abgasanlage und des Kraftstofftanks ein.


Das kompakte AVL Range Extender Modul mit Wankelmotor unter dem Kofferraumboden.


Eigentlich hört sich dieses Konzept sehr gut an, auf Nachfrage ergaben sich jedoch einige Nachteile.

Die angegebene Reichweite von 50km elektrisch + 200km per Range Extender kann nicht am Stück gefahren werden. Da der Range Extender bei flotter Überland- oder gar Autobahnfahrt sehr viel weniger Energie in die Batterie nachschiebt, als der Antrieb verbraucht, ist nach 50 + x km eine Zwangspause einzulegen. Dabei ist x davon abhängig, ab wann der Range Extender mit dem Laden beginnt und in welcher Zeit die 50km zurückgelegt werden.
Nach Aussage meines Gesprächspartners am Stand dauert es bei komplett entladener Batterie ca. 2 Stunden, bis wieder ein SoC (State of Charge, Ladezustand) von 100% erreicht ist.

Wenn die Batterie komplett leer ist, reicht die Leistung des Generators nur für eine bescheidene Geschwindigkeit von ca. 45 km/h. Das ist in der Stadt gerade noch akzeptabel, für Überlandfahrt oder Autobahn bei weitem zu wenig.
Eine echte Reichweite von 250km, die durch einfaches Nachtanken um jeweils 200km erhöht wird, kann mit dem Auto also nicht realisiert werden.

Hier wäre ein deutlich leistungsstärkerer Range Extender notwendig, der möglicherweise bei hohen Geschwindigkeiten einen direkten Durchtrieb in den Antriebsstrang hat. Dieses Feature besitzt beispielsweise der Opel Ampera oder der "Boosted Range Extender" von GETRAG. Diese Lösung verwischt die Grenzen zwischen dem parallelen und dem seriellen Hybrid. Da dieses Detail des mechanischen Durchtriebs beim Opel Ampera bzw. Chevrolet Volt erst vor kurzem bekannt gegeben wurde, war die Aufregung groß, ob denn der Volt/Ampera nun wie angekündigt ein reines Elektrofahrzeug sei oder doch nur einen gewöhnlichen Hybridantrieb á la Toyota Prius besitzt. Fakt ist jedenfalls, dass der Volt/Ampera nicht allein mit dem Verbrennungsmotor fahren kann, sondern dieser nur bei höheren Geschwindigkeiten den E-Motor zusätzlich unterstützt.( Link1 , Link2 )

... ähm... wieder zurück zum eMini.
Für mich als Nutzer hätte der AVL eMini im Vergleich zum MINI E keine erkennbaren Vorteile.
  • Für die tägliche kurze Pendelstrecke von insgesamt 20km ist ein Range Extender nicht notwendig.
  • die geringe Batteriekapazität erfordert häufigeres und konsequenteres Laden an der Steckdose, will man den Einsatz des Range Extenders und damit teure Spritkosten vermeiden.
  • Eine Fahrt über die elektr. Reichweite hinaus erfordert ebenfalls genaue Planung, da der Reichweitenzuwachs durch den REx von verschiedenen Faktoren abhängt. Sollte der REx auch bei einem geplanten Aufenthalt unbeaufsichtigt im Fahrzeug laufen dürfen, ist dies zwar unter freiem Himmel möglich, aber nicht in einer Garage oder im Parkhaus.
  • Eine einfache Strecke von 70km Autobahn ist mit dem MINI E problemlos möglich. Ob der eMini diese Strecke schafft, auch wenn der REx unmittelbar nach Fahrtbeginn aktiviert wird, bin ich mir nicht sicher.
Allerdings hat der eMini keine Einschränkungen hinsichtlich Platzangebot. Damit wäre er prinzipiell als "Serienlösung" denkbar, während der MINI E nie als Serienlösung gedacht war und so die beachtliche Batteriekapazität durch rigorosen Wegfall der hinteren Sitzbank und eines Teils des Kofferraums realisiert werden konnte.
Das REx-Modul verleiht dem eMini unter der Vorgabe des knappen Bauraums deutlich mehr Flexibilität als eine beispielsweise 5kWh höhere Batteriekapazität, die man statt des REx vielleicht hätte installieren können.

 Weitere Gründe, die für das Konzept sprechen, sind:
  • Platz-, Kosten- und Gewichtsvorteil durch reduzierte Batteriegröße
  • Mehr "Ausdauer" im Stau, wenn viele Nebenverbraucher aktiviert sind
  • Unterstützung bei der Fahrzeugklimatisierung (bei diesem Fahrzeug allerdings noch nicht umgesetzt)
  • ...
 Ich bin jedenfalls gespannt, welche Erfahrungen mit dem A1 e-tron gemacht werden. In 2011 wird eine kleine Testflotte von 20 Fahrzeugen in München unterwegs sein.

Dienstag, 19. Oktober 2010

Kleiner Exkurs - Probefahrt mit MINI Countryman

Heute hatte ich Gelegenheit, eine Probefahrt mit dem neuen MINI Countryman zu unternehmen.

Zusammen mit meinen Arbeitskollegen Ludwig und Horst, die ich kurzfristig an der Probefahrt teilnehmen ließ, wählte ich die gewohnte Strecke von der Arbeit nach Hause und wieder zurück. Diese sollte im vorgegebenen Zeitfenster von einer Stunde leicht zu schaffen sein.

Vom Fahrzeug an sich war ich ganz angetan. Kompakt, wendig und dank der erhöhten Sitzposition ohne das Gefühl, in einem "Kleinwagen" zu sitzen.

Einzig für den Antrieb (Benzinmotor mit 90kW, Handschaltgetriebe) konnte ich mich weniger begeistern. Hier habe ich die Vorzüge des Elektromotors all zu sehr vermißt. Die Notwendigkeit zum dosierten und wohl abgestimmten Zusammenspiel von Schalthebel, Kupplung und Gas wirkt seltsam antiquiert, wenn das Ergebnis sich weniger spritzig, dafür mehr brummig und irgendwie angestrengter darstellt.
Um mich nicht falsch zu verstehen: der Antrieb des Countryman ( in der gefahrenen Variante) mag sicherlich zeitgemäß und von respektabeler Leistung sein. Gegenüber dem Antrieb des MINI E hat jedoch ein konventioneller Verbrennungsmotor - und sei er noch so gut - hinsichtlich Leistungsentfaltung, Komfort und Fahrspass keine Chance.  

Für die Rückfahrt ließ ich den Kollegen Ludwig ans Steuer. Horst, der es sich im Fond bequem gemacht hatte, lobte die angemessene Bewegungsfreiheit und ließ sich lieber kutschieren, als selber das Steuer in die Hand zu nehmen. 
Fazit: Tolles Auto, leider ohne Elektromotor


Nachtrag 05.11.2010.
Zur Testfahrt gab es auch ein "offizielles" Foto, welches man sich einige Tage später samt passendem Bilderrahmen abholen konnte:
Ludwig, Horst und ich unmittelbar vor der Testfahrt. Man beachte den farblich passenden Bilderrahmen zum Fahrzeug!







Mittwoch, 13. Oktober 2010

Erster Systemausfall

 Letzten Montag hatte ich den ersten Systemausfall während meiner Aktivität als Testfahrer zu beklagen. Dieser Ausfall betraf jedoch nicht das Auto, sondern die öffentliche Ladesäule!
Nachdem das Aufladen an einer Ladesäule der SWM bereits zweimal problemlos funktioniert hat, hatte ich beim dritten Mal erhebliche Probleme.
 
 Nach der Identifikation mittels RFID-Chip kann man an der SWM-Ladesäule die Klappe zu den Steckdosen öffnen. Nach Herstellung der Kabelverbindung wird die Klappe wieder geschlossen und das Laden beginnt. Zum Beenden des Vorgangs hält man einfach ein weiteres Mal den Chip-Sender an das Lesefeld. Die Klappe kann wieder geöffnet werden, die Stromzufuhr wird unterbrochen und das Kabel kann wieder abgesteckt werden.
Als ich wieder einmal die Ladesäule in der Knorrstraße nutzte und das Ladekabel nach erfolgtem Ladevorgang wieder zu entfernen versuchte, wollte der Entriegelungsmechanismus der Klappe nicht mehr funktionieren. Der RFID-Chip wurde zwar erkannt (erkennbar an dem Farbwechsel der Kontrollleuchte), aber das typische mechanische Klicken des Entriegelungsmechanismus blieb aus.

Da ich keine andere Nummer parat hatte, habe ich den Betreuer des MINI E Projektes von BMW angerufen. Eine halbe Stunde später trafen wir uns dann an der Ladesäule (was nicht weiter schlimm war, da ich derweil weiter arbeiten konnte). Jedoch hatten er sowie zwei Kollegen trotz einer ansehnlichen Anzahl an Chip-Sendern, Abstecken des Kabels vom Auto, sanfter Gewalt an der Klappe und verschiedenster Telefonnummern der SWM ebenfalls keinen Erfolg, die Klappe zu öffnen.

Somit ließen wir das Kabel eingesteckt an der Ladesäule zurück. Am nächsten Tag sollte ein Servicetechniker das Kabel aus der Ladestation befreien.

Am darauf folgenden Tag funktionierte der Entriegelungsmechanismus wohl wieder. Ein Arbeitskollege, der ebenfalls diese Ladesäule benutzt, hatte am Morgen nach offenbar problemlosem Öffnen der Klappe mein Kabel ausgesteckt und mit seinem Kabel den Ladevorgang gestartet. Er wird sich wohl recht über das verwaiste Kabel gewundert haben.

Jedenfalls konnte ich mein Kabel wieder einsammeln, machte einen erfolgreichen Funktions-Check  meines Chipsenders an der Ladestation und bedankte mich nochmals herzlich beim BMW-Betreuer. Das Eintreffen des Service-Technikers an der Ladesäule habe ich nicht mehr abgewartet.

Ausflug zum Gallimarkt

Am Wochenende war ich daheim bei meinen Eltern und habe den Mainburger Gallimarkt besucht. Dabei gab es neben der Landmaschinenaustellung auch eine kleine Fläche, die sich Solar-Messe nannte.
Auf einem Stand der Volthaus GmbH wurde für das Laden von Elektrofahrzeugen ein kleiner Carport mit Solarzellen aufgestellt.
Das passende Elektromobil war ein Tesla-Roadster der Fa. Fröschl Systems aus Regensburg. Mit dem Besitzer des Telsas, Herrn Fritsch, konnte ich mich kurz austauschen. Besonders beeindruckt war ich von der echten Reichweite des Teslas von mehr als 300km.
Seine Erlebnisse hat er unter http://emobilitaet.de/ geschildert.

Meinen MINI E habe ich an diesem Tag ebenfalls mit 100% Solarstrom aufgeladen. Bei bestem Sonnenschein hat die Photovoltaikanlage bei meinen Eltern (42 kWp) sicher genug Strom produziert, um auch den MINI zu versorgen.
Schade ist nur, dass ich trotz der auf einem Bauernhof zahlreich vorhandenen Starkstromanschlüsse eine normale 230V-Schuko-Steckdose nutzen muß, da ein geeigneter Adapter nicht zur Standardaustattung des
MINI E gehört.  

kurzer Weg vom Erzeuger zum Verbraucher